Die Vielfalt des österreichischen Schulsystems
In kaum einem anderen Land gibt es so viele verschiedene Schulformen zwischen denen Jugendliche nach der Neuen Mittelschule oder der Unterstufe des Gymnasiums wählen können. Doch die Vielfalt kann Fluch und Segen zugleich sein. Unser heutiger Blogbeitrag soll Ihnen deswegen einen kleinen Überblick darüber beschaffen, welche verschiedenen Schulformen es in Österreich gibt.
Eines steht fest: Die meisten müssen nach der Unterstufe noch mindestens ein Jahr in die Schule gehen. Diejenigen, die bereits wissen, dass sie danach definitiv eine Lehre machen möchten, wählen für das 9. Schuljahr für gewöhnlich die Polytechnische Schule (PS). Jedoch sind sich andere über ihren weiteren beruflichen oder schulischen Werdegang noch nicht ganz so sicher.
Grundsätzlich gibt es die Möglichkeit nach der Unterstufe eine BMS (Berufsbildende Mittlere Schule), eine BHS (Berufsbildende Höhere Schule) oder eine AHS (Allgemeinbildende Höhere Schule) zu besuchen. Je nach Schulform wird diese mit einer Abschlussprüfung oder einer Matura abgeschlossen. Auch zwischen diesen Schulformen gibt es wiederum unterschiedliche Schwerpunkte, auf welche wir in unserer Reihe in den nächsten Wochen eingehen werden.
Die Allgemeinbildende Höhere Schule (AHS)
Die AHS dauert durchschnittlich 4 Jahre (manche Sonderformen dauern 5 Jahre) und schließt mit der Matura ab. Im Anschluss daran kann ein Studium an einer Universität, Fachhochschule, Pädagogische Hochschule und Akademien begonnen werden. Auch ein Kolleg kann im Anschluss an eine AHS besucht werden.
Die Berufsbildende Mittlere Schule (BMS)
Berufsbildende Mittlere Schulen dauern zwischen 1 und 4 Jahren. Teilweise werden Abschlüsse einer BMS mit einem Lehrabschluss gleichgesetzt. Mit dem Abschluss einer mindestens 3-jährigen BMS erhält man auch die Voraussetzung anschließen einen Aufbaulehrgang zur Reife- und Diplomprüfung zu starten oder eine Berufsreifeprüfung abzulegen.
Die Berufsbildende Höhere Schule (BHS)
Im Zuge einer Berufsbildenden Höheren Schule erhält man nicht nur eine berufliche Ausbildung, sondern auch am Ende die Reife- und Diplomprüfung. Durch diesen Abschluss kann man einerseits gleich wie nach einer AHS studieren, aber zusätzlich erhält man auch durch die Diplomprüfung den Zugang zu gesetzlich geregelten Berufen laut Gewerbeordnung. Bei technischen und landwirtschaftlichen Berufsbildenden Höheren Schulen besteht später auch die Möglichkeit, den Ingenieurtitel zu beantragen.
Die Berufsreifeprüfung (BRP)
Eine weitere Möglichkeit, um zur Matura zu gelangen, die in Österreich einzigartig ist, ist die Berufsreifeprüfung. Diese kann voll all jenen absolviert werden, die entweder einen Lehrabschluss, einen Abschluss einer mindestens 3-jährigen BHS haben oder 3 Jahre einer BHS und 3 Jahre Berufserfahrung nachweisen können.
In unserem nächsten Blog-Beitrag werden wir die BMS noch etwas genauer unter die Lupe nehmen.